22.02.2019
Ein Schandfleck weniger in Lommatzsch
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Seit zwei Jahren ist die Friedrichstraße, ab Ecke Parkstraße, gesperrt. Grund der Sperrung ist die ehemalige Kinderkrippe. Irgendwann wäre das Gebäude eingestürzt – die Zwischendecken waren bereits heruntergebrochen.
Die Firma Bothur begann Ende Januar mit dem Abriss. Nach Trennung von Gas und Wasser, am 15. 1. 2019, rückte am 5. 2. 2019 die Technik an. Der Bürgersteig wurde mit Sand abgedeckt, um später die herabfallenden Schuttmassen abzufangen und Schäden zu vermeiden. Der Raupenbagger mit seinem Greifer brachte die Wände nach und nach zum Einsturz. Gleichzeitig wurde sortiert: Holz, Rohre, Heizkörper und Schutt. Es sieht aus wie nach einem Bombenangriff. Ältere Leute kennen das noch von 1945 aus Dresden. Zum Glück ist das nur ein normaler Abriss.
Einige Mitarbeiterinnen aus der Krippe von damals denken vielleicht, ein Stück Geschichte vom damaligen Arbeitsleben wurde weggenommen. Die Erinnerung bleibt. Die heutige Kinderkrippe – alles ebenerdig, die Räume. Das ist ein leichteres Arbeiten als in den verwinkelten Räumen von damals, treppauf und treppab. Es wurde Zeit, daß so etwas verschwindet.
Wir haben noch einige Ecken, die beseitigt werden müßten. Man denke an die ehemalige Firma „G & K“ – in diesem Jahr wäre 100-jähriges Betriebsjubiläum. Oder die Hinterlassenschaften vom VEB Dämpferbau, mit Herrn Spies als Nachfolger. Das Sozialgebäude, das Heizhaus, die Baracken vom Materiallager – das ganze Umfeld macht keinen guten Eindruck von Lommatzsch.
Was ist dazu zu sagen – es fehlt am Geld – und das, wie man oft betont, im reichen Deutschland.
Rainer Hannß [zurück zur Startseite]